Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung wurde am vergangenen Freitag in der festlich und farbenprächtig geschmückten Stadthalle zur Verabschiedung von Bürgermeisterin Ute Zoll sowie zur Vereidigung und Verpflichtung des neuen Bürgermeisters Jürgen Reichert eingeladen.
Die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Monika Hirschner eröffnete nach dem musikalischen Auftakt durch die Stadtkapelle Vellberg die Sitzung und begrüßte die Gäste in der voll besetzten Halle.
Unter den rund 320 Anwesenden befanden sich neben Landrat Gerhard Bauer und Altbürgermeister Hermann Frank auch zahlreiche amtierende und ehemalige Bürgermeister der Kreisgemeinden sowie Stadträte und Ortschaftsräte, die Frau Zoll während ihrer Amtszeit begleitet haben. Ebenso waren die Vereins- und Gewerbevertreter der Stadt sowie viele Bürgerinnen und Bürger zugegen.
Nach der Begrüßung durch die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Monika Hirschner ließ Landrat Gerhard Bauer in seiner kurzweiligen Ansprache die letzten 13 Jahre von Frau Zoll als Bürgermeisterin Revue passieren und hob vor allen Dingen die stets gute und freundschaftliche Zusammenarbeit hervor. Sie sei die erst zweite Frau an der Rathausspitze im Landkreis gewesen und habe sich anfangs einiges gefallen lassen müssen. Aber durch ihre selbstbewusste und authentische Art, habe sie sich nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Anschließend begrüßte er auch den neuen Bürgermeister Jürgen Reichert im Namen des Landkreises. Für sein neues Amt wünschte er ihm alles Gute und den nötigen Rückhalt im Gemeinderat, in der Mitarbeiterschaft und in der Bevölkerung.


Es folgte die Abschiedsrede der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin Monika Hirschner. Sie eröffnete Ihre Ansprache mit einem Zitat von Frau Zoll aus deren Wahlkampf im Jahr 2010: "Mein Herz geht auf, wenn ich in den Vellberger Kreisverkehr einfahre". Sie erinnerte an die manchmal schwierigen Sitzungen des Gemeinderats hielt aber zugute, dass immer eine Lösung gefunden wurde. Außerdem erinnerte sie an die vielen Projekte, die Frau Zoll verwirklicht hat. Beim Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist Vellberg den meisten Kreisgemeinden voraus gewesen.
Auf besonderen Wunsch von Frau Zoll wurden die Grußworte aller Vereine und Organisationen, Kindergärten, der Schule, von Kirchen und Verbänden, in Form von Videobotschaften auf eine große Leinwand übertragen. Hier kamen alle zu Wort, die Frau Zoll danken und gute Wünsche mit auf den Weg in den Ruhestand geben wollten. Durch die unterschiedlichen Darstellungen und zum Teil witzigen Ideen lockerten die Beiträge die Zeremonie auf und brachten die Anwesenden zum Lachen, aber auch zum Nachdenken.
Danach trat Frau Zoll ans Rednerpult, um in ihrer letzten Rede als Bürgermeisterin Abschied zu nehmen. Sie erinnerte an ihre besiegte Krebserkrankung im Jahr 2007, die in ihr den Gedanken aufkommen ließ, "Warum nicht Bürgermeisterin werden?" Nach 13 Jahren erfolgreicher Arbeit melde sich nun aber ihr Körper mit Vehemenz zurück, weshalb sie nun zu der Entscheidung gekommen ist, ihr Amt niederzulegen. Frau Zoll bedankte sich bei ihrem Lebensparter, bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, besonders bei ihrer langjährigen Assistentin Petra Schloßstein, die sie während ihrer gesamten Amtszeit loyal und zuverlässig begleitet hat.
Es folgte der wichtigste Teil der Veranstaltung: die Verpflichtung und Amtseinsetzung von Jürgen Reichert als neuen Bürgermeister der Gesamtgemeinde Vellberg durch die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Monika Hirschner.
Als besonderes Geschenk übergab Frau Hirschner dem neuen Bürgermeister im Namen aller Bürgerinnen und Bürger einen "Suncrest" - einen schon stattlichen Pfirsichbaum in voller Blüte, welcher symbolisch für das Wachsen und Gedeihen seiner Amtszeit stehen soll. Dieser wird hoffenlich ein Plätzchen im Garten von Familie Reichert finden.
In seiner anschließenden Ansprache bedankte sich der neue Bürgermeister Jürgen Reichert nochmals für das entgegegebrachte Vertrauen bei der Wahl im März. Er sehe dies als besonderen Vertrauensvorschuss und betonte, dass es nun darauf ankomme, dass Entscheidungen für die Gesamtgemeinde auf größtmöglichem Konsens basieren.
Ortsvorsteherin Andrea Binder gestaltete ihre Rede zum Abschied von Frau Zoll auf besondere Weise und trug den Rückblick des Ortschaftsrates auf die jahrelange gute Zusammenarbeit als selbst geschriebenes Gedicht vor. Hierbei war das vertrauensvolle und konstruktive Verhältnis sehr gut greifbar.
Umrahmt wurde der Abend musikalisch durch die Stadtkapelle Vellberg, die mit mehreren Musikstücken aufwartete. Neben traditionellen Beiträgen wie "Auf der Vogelwiese" und dem "Böhmischen Traum", verlieh Sven Hintermajer mit einem persönlichen "Auf uns!" seiner Wertschätzung für die scheidende Bürgermeistern Ausdruck.
Kreativ wurde es auch beim Auftritt des "Bauhofchors", bestehend aus Mitgliedern des Gesangvereins Talheim, die in Bauhof-Outfit auf die Bühne traten. Auf Initiative von Vorstand Gerhard Mayr präsentierten sie Gesangseinlagen auf hohem Niveau und begeisterten beispielsweise mit "Hallelujah" das Publikum.
Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde die Halle zum gemütlichen Stehempfang umgestuhlt. Dank einem umfangreichen Häppchen-Buffet und diversen Kaltgetränken entwickelte sich der Abend mit vielen guten Gesprächen in lockerer und sehr angenehmer Atmosphäre zu einem Ereignis, das den Anwesenden sicher in schöner Erinnerung bleiben wird.
Parallel verwandelte sich mit DJ "O-Man" und Partymusik aus den 90ern und 2000ern die Stadthalle zur Tanzfläche und in lebhafter und ausgelassener Stimmung fand nach vielen Stunden ein toller Abend seinen Ausklang.
DANKE!
Ich bedanke mich aus tiefstem Herzen bei allen, die zum Gelingen meiner wunderschönen Abschiedsfeier beigetragen haben.
Vielen, vielen Dank! Sie haben mir einen einmaligen Abend geschenkt.
In Anbetracht der großen Anzahl an Wünschen und Geschenken bitte ich um Verständnis, dass ich mich nicht bei jedem einzelnen hier bedanken kann.
Deshalb auf diesem Wege: Vielen herzlichen Dank für jeden einzelnen Wunsch und jedes einzelne Geschenk für mich!
Ihre Ute Zoll